Abnehmen – oder ich gegen das eigene Vielfrass

Tja, was soll ich sagen? Anfang Juli 2022 war ich nicht mehr ich selbst, jedwede Fitness war einfach passé, ich war teilweise nach wenigen Schritten k.o. – Spazierengehen oder gar Wandern, daran war nicht mehr zu denken. Deborah sagte mir immer wieder, ich solle mal zum Arzt gehen – ich, zum Arzt? Ne, ich doch nicht …

Denkste – es war die beste Entscheidung knapp zwei Wochen nach den ersten Symptomen zum Arzt zu gehen – vielleicht haette ich noch viel frueher hingehen sollen, wer weiss das schon. Wenn die Internistin schon vor dem „Hallo“ zu einem sagt „Herr Korves, Sie sehen gar nicht gut aus“, dann ist was im Busch – keine Frage.

Rauf auf die Untersuchungsliege, eine 12er Ableitung des EKG angeschlossen und gleichzeitig noch den Blutdruck schnell gemessen – in den ganzen Jahren, in denen ich im Rettungsdienst war bzw. bei der Feuerwehr bin, habe ich selten solche Werte bei Patienten gesehen – der Blutdruck war fernab von Gut und Boese. Und das EKG war nicht viel besser – eher sogar noch besorgniserregender. Das Ende vom Lied war die Aussage, dass ich dringend abnehmen muesse, da ich sonst vielleicht nicht mal mehr meinen 50sten Geburtstag feiern koennte. Das waeren gerade mal noch zehn-einhalb Jahre – nicht viel, wenn man bedenkt, dass ich drei tolle Soehne habe, die zehn, sieben und ein-einhalb Jahre alt sind. Mir wurde sprichwoertlich der Kopf gewaschen – mit mehr als eiskaltem Wasser. Noch schnell Blut abnehmen fuer ein grosses Blutbild und dann ab, Termine machen fuer die naechsten Tage.

Zuhause angekommen, raus aus den Klamotten und rauf auf die Waage – der erste Schock – 128,9 kg – und das bei 1,78m. Krass, haette ich nie gedacht – erklaert aber einiges. Einen Tag spaeter, wieder bei der Internistin – noch ein paar Untersuchungen und ein Gespraech, die Blutergebnisse sind aber noch nicht da – macht nix, Morgen ist ja auch noch ein Termin. Am nachfolgenden Termin am naechsten Tag besprechen wir dann, wie wir den Blutdruck mit Medikamenten in den Griff bekommen – Ramipril ist das Mittel der Wahl, ab der kommenden Woche muss ich jeden Tag eine Tablette nehmen. Soweit kein Problem, aber das wird schon ne Umstellung sein.

Dass ich mein Leben im Generellen so hart umstellen muss, haette ich nie gedacht. Essen? Oh, kein tolles Thema – ab sofort wird’s viel Salat sein, wenig Fleisch, keinen Suesskram mehr – und ganz wichtig, Fastfood wird dann ab jetzt wohl eher so was werden wie Obst und Gemuese. Komisch – aber ich muss das durchziehen. Geht ja nicht anders. Die 128,9kg muessen weg, dass heisst, dass es so um die 45kg – 50kg weniger werden muessen.

Nach zwei nicht immer ganz leichten Monaten kann ich aber sagen, dass ich auf einem guten Weg bin – Stand Mitte September 2022 bin ich bei 111,4kg, sprich, ich habe schon 17,5kg verloren – verrueckt. Aber der Cheat-Day einmal in der Woche macht es ertraeglich.

Ich bleibe dran und werde immer mal wieder dazu was schreiben – schauen wir mal, wie’s weiter geht.